Dienstag, Januar 29, 2013

Stolpersteinverlegung-23.1.2013

Am 23.1.2013 wurden Stolpersteine vor den Häusern 11 und 17 der Stresemannstraße verlegt.
Diese sollen an die ermordeten Judenfamilien erinnern, deren letzte Wohnstätte dort gewesen war, bevor sie nach verschiedenen Lagern deportiert wurden.
Wir waren dabei, da einer der Stolpersteine vom Christian-Rohlfs-Gymnasium gespendet wurde.
Anwesend waren von der Stolperstein e.V. Hagen, der erste Vorsitzende Rudolf Damm, unser Direktor Herr Pütz, unsere stellvertretende Schülersprecherin Jessika Meya, Nachbarn und für den feierlichen Anstrich der Herr Hußendörfer vom philharmonischem Orchester Hagen mit seiner Klarinette.
Weitere Anwesende waren Schüler von der Gesamtschule Eilpe, weitere Spender, Arbeiter von der Stadt Hagen, die den Stolpersteinverleger Günther Demnig zur Hand gingen, und die Presse, vertreten durch die Westfalenpost und Radio Haspe.

Die Familie Landau, Vater, Mutter und Tochter, wurden 1942 deportiert. Die Eltern starben im gleichen Jahr in Theresienstadt, ihre Tochter Ida starb 1944 in Auschwitz. Sie wohnten in der Stresemannstr. 17.
Die nächste jüdische Familie die vollständig ausgelöscht wurde, ist die Familie Rimpel.
Großmutter, Vater, Mutter, Sohn und Tochter, wurden 1942 in das Ghetto Zamość deportiert.
Die genauen Todesdaten und Orte sind nicht bekannt.


Rudolf Damm verlaß die Daten der Familien und hielt eine Rede über die Wichtigkeit der Stolpersteine und die Erinnerung an jüdische Familien. Uli Schnell, Mitglied beim Stolperstein e.V. verlaß die Daten der Familie Rimpel und war sehr betroffen, da der Sohn Sami, im gleichen Jahrgang geboren wurde.
Wenn euch daran liegt, die Erinnerung an jüdische Familien aufrechtzuerhalten und ihr über solche Familien Bescheid wisst, könnt ihr euch an folgende Homepages informieren:


Der Künstler Günther Demnig rief das Stolpersteinprojekt in´s Leben und verlegt seit dem Jahr 2000 Stolpersteine in Deutschland und in Europa. Dafür erhielt er zahlreiche Preise.

http://www.stolpersteine.eu/DE/start.html
http://www.stolpersteine-hagen.de 

      
             

Donnerstag, Januar 24, 2013

Erster Hohenhofbesuch-15.12.12

Heute wollen wir euch einen Juwel in Hagen genauer vorstellen.
Und er ist der beste Beweis dafür, dass auch in Hagen Klasse möglich ist.
Der Hohenhof ist nun ein Museum, jedoch ist er vor der Schließung bedroht. Oder er wird Weltkulturerbe. Da wir die schönen Seiten Hagens hervorkehren und öffentlich machen wollen, sind wir natürlich dafür, dass der Hohenhof erhalten bleibt und die Hagener und ihre Besucher sich weiterhin daran erfreuen können.

Daher trafen wir uns morgens um 11 Uhr am Samstag, den 15.12.12 am Hohenhof und Jasper´s Mutter, Frau Amor-Kruse, führte uns Christian-Rohlfs-Gymnasiasten und Schüler der Hauptschule Remberg, durch die große Villa.

Was ist der Hohenhof? Der Hohenhof ist eine Villa am Stirnband, dass vom belgischem Künstler Henry van de Velde für seinen Bauherren Karl-Ernst Osthaus entworfen wurde.
Karl-Ernst Osthaus war ein Förderer und Sammler der Künste, insbesondere des Jugendstiles.
Laut Wikipedia, sogar einer der wichtigsten Deutschen Kunstsammler (und das in Hagen!)
Henry van de Velde war ein bedeutender Architekt des Jugendstils.

Herrn Osthaus´ und van de Veldes´ Traum war es, aus Hagen eine Blüte der schönen Künste zu machen, der sogenannte "Hagener Impuls". Deshalb wurde auch ein ganzes Künstlerviertel am Stirnband geplant mit dem prachtvollsten Exemplar, den Hohenhof, am Schluss, dass jedoch nur teilweise realisiert wurde, da Herr Osthaus frühzeitig starb.

Der Hohenhof wurde 1908 fertiggestellt und besteht aus einem privaten Teil in der ersten Etage für die Familie und einen öffentlichen Teil im Erdgeschoss für die Gäste.
Da Henry van de Velde ein Künstler war, wurde auf jedes Detail geachtet.
Vor den Fenstern waren die Monogramme KEO eingraviert.
Die verschiedenen Räume wurden farblich mit den Gemälden im Raum abgestimmt.
Die Türgriffe und Fensteröffner wurden versilbert, wie die Bestecke.
Vom Besteck zum Mobiliar war alles vom Künstlerarchitekten selber entworfen worden und seine Vorstellungen waren gut durchdacht. Zum Beispiel wurden teure Kunstteppiche über billigere Fliesen gelegt, denn so brauchte Herr Osthaus nicht noch mehr der teuren Marmorplatten zu kaufen, die unter den Teppichen sowieso nicht gesehen wurden.
Weiterhin wurde auch etwas "angegeben". Zum Beispiel wurde die Empfangshalle mit elektrischem Licht ausgestattet. Das konnten sich früher nicht alle leisten, auch nicht die wohlhabenderen Menschen.
Die Familie Osthaus besaß auch ein Badezimmer mit Toilette und fließendem Wasser, ein Bad und auch einen Shampoonierer. Darauf war man besonders stolz und wo normalerweise im Nachtschränkchen der Nachttopf stand, wurde eine Schräge eingebaut, um zu zeigen, dass man keine braucht.

Nach dem Tot Karl- Ernst Osthaus´1921, verkaufte die Familie die Villa und daraufhin wurde der Hohenhof vielseitig benutzt:
Als Räumlichkeiten für eine Handweberei, eine Gauverwalterschule und ein Lazarett gegen Kriegsende, diente der Hohenhof. Danach wurde der Hohenhof eine Frauenklinik. Von 1963-1976 war sie die pädagogische Hochschule in Hagen.

Über den Hohenhof kann man so viel sagen und rausfinden, dass Herr Lotz, der Hohenhofexperte, ein ganzes Buch darüber schrieb. Dort findet man viele neue und spannende Informationen.
Herrn Lotz trafen wir am 19.1.2013. Den Bericht über den Tag, schrieb Bastian, den ihr schon lesen könnt.

Nachdem wir den Hohenhof besichtigt hatten, gingen wir gemeinsam zum Stirnband und Frau Amor-Kruse erklärte uns noch ein paar Dinge über die Architektur der Häuser.

Es war ein sehr informativer Tag und viele von uns, bestimmt die Hälfte, wussten vorher nichts vom Hohenhof. Zum Glück hat sich das geändert!

Dienstag, Januar 22, 2013

Kunsthistorisches Seminar Hohenhof

Am Samstag, den 19.01.2013 standen wir Schüler aus dem Stadtgeschichte-Projektkurs in aller Herbergsfrühe auf, um gemeinsam zum Hohenhof zu fahren.
Dort sollte um 11Uhr das kunsthistorische Seminar über das Haus stattfinden. Im Eingangsbereich begegneten wir dann Frau Fischer, die uns mit ihren Schülern von der Hauptschule Remberg in Empfang nahm.


Dann fanden wir uns pünktlich um 11Uhr in den Kellerräumen des Hohenhofs wieder. Da wir zu viele für die Tische und Bänke waren, setzten wir uns alle auf den Boden um uns genauer kennenzulernen und uns gegenseitig vorzustellen.

Herr Lotz, der sich im Hohenhof bestens auskennt und auch schon ein Buch drüber geschrieben hat, leitete das Seminar. Nach und nach stellte sich jeder vor und die Teilnehmer hätten nicht verschiedener sein können: Herr Lotz, seine Assistentin, junge Studenten und ein Fotograf, und wir Hauptschüler und Gymnasiasten.

 Wir begannen die Führung in der Eingangshalle.
Dort konnten wir Schüler mit unserem schon gesammelten Wissen glänzen und wussten zum Beispiel von der durch den Mamor-Boden makierten Aufteilung des Hauses.


Herr Lotz hat uns viel (fast schon zu viel) erzählt, sodass es bald eine Pause gab. In dieser tauschten wir Gymnasiasten Namen und Facebook-Freundschaften mit den Hauptschülern aus, damit wir enger in Verbindung bleiben konnten.

Dann sollten wir auf eigene Faust das Haus erkunden. 
 Dabei hatten wir viel Spaß und entdeckten Dinge, die wir vorher noch gar nicht wussten: Zum Beispiel, dass an der Haustür Fließen mit einem Wachhund-Muster eingelassen waren, die den lateinischen Spruch "Cave Canem" ersetzen sollen. Im Badezimmer fiel uns auf, dass der Raum erschreckend klein war!






Auch sprachen wir nochmal lange über das Arbeitszimmer von Karl-Ernst-Osthaus, in dem manche von uns sogar Platz nehmen durften.


Eine der Studentinnen war besonders motiviert: Sie hatte sich schon vor dem Seminar ein Buch über den Hohenhof durchgelesen und wusste sehr vieles. Deswegen hielt sie auch noch ein Referat zu dem Bild, das im "Wartezimmer" in der Eingangshalle hängt. Und hätte sie es nicht gesagt, wäre es uns gar nicht aufgefallen: Das Bild ist gar kein Original mehr.

Am Ende tauschten wir uns noch mit einigen der Studenten aus.
Dabei stellte sich heraus, dass diese alle sehr verschieden waren und aus unterschiedlichen Interessen am Seminar teilnahmen.
Eine der Studenten war gar keine: Sie war Dozentin aus Italien und erklärte uns mit einem unerwartet starkem italienischen Akzent, dass sie am Seminar teilnehme, um sich über die deutschen Städte und Künstler schlau zu machen. Das gefiel uns.
Eine weitere Frau war schon im Renten-Alter. Sie war trotzdem top-gestylt und wirkte seehr interessiert. Sie erzählte, dass sie als Senioren-Studentin dieses Seminar besuchte. Auf die Frage nach dem "Warum?" erklärte sie uns, dass sie in ihrem Leben noch was erleben wolle, dass sie sich weiterbilden wolle, und dass sie als Renterin zuhause rumsitzen nur langwelig fände. Das gefiel uns und die Frau wirkte dadurch sehr sympatisch.
Weitere Studenten waren gerade dabei Kunst zu studieren, da sie z.B. Grundschullehrerin werden wollten. Andere waren einfach da, da das Seminar für sie verpflichtend war... Auch gut!

Insgesamt hat uns dieser Tag mal wieder viele Eindrücke verschafft und wir haben viel neues gelernt. Auch war es spannend mal in das Leben eines Studenten hineinzuschnuppern.
Leider etwas verschwommen: Unser Projektkurs
Leider etwas verschwommen: Unser Projektkurs


von Bastian Tripp